Verkleinerung des CO2-Fußabdrucks mit Biokohle
Fallbeispiel

Verkleinerung des CO2-Fußabdrucks mit Biokohle

Bei Höganäs untersuchen wir verschiedene Möglichkeiten, unseren CO2-Fußabdruck zu reduzieren, um das ehrgeizige Ziel der Netto-Null im Jahr 2037 erreichen zu können. Ein Weg, um dieses Ziel zu erreichen, ist im Eisenschwammprozess der Ersatz von fossiler Kohle durch Biokohle.

Die Eisen- und Stahlindustrie, zu der auch die Metallpulverproduzenten gehören, zählt zu den größten Industriezweigen der Welt und ist ein großer Verursacher von Kohlendioxidemissionen. Die Branche trägt rund 20 Prozent zum weltweiten Energieverbrauch des Industriesektors bei. Ein wesentlicher Anteil dieser Energie stammt aus fossilen Brennstoffen. Um den notwendigen Wandel zu vollziehen, muss die Branche einen effektiven, umweltfreundlichen und nachhaltigen Ersatz für Koks und Kohle finden. Biokohle könnte eine der möglichen Lösungen sein.

„Der Ersatz fossiler Kohle durch erneuerbare Energien ist komplizierter als es klingen mag“, sagt Ryan Robinson, Verfahrensentwicklungsingenieur bei Höganäs. „Unser fossilkohlebasierter Prozess wurde im Laufe von mehr als 100 Jahren entwickelt und jede noch kleine Änderung kann große Auswirkungen auf die Prozess- und Produktqualität haben.“

Höganäs verwendet derzeit fossile Kohle als Reduktionsmittel, um Eisenerz in Eisenschwamm umzuwandeln. Allerdings hat das Unternehmen in kleinem Maßstab erfolgreich verschiedene Tests mit Biokohle aus Biomasse durchgeführt. 2022 ging das Projekt von Kleinversuchen zu Tests in großem Maßstab über. Das Projekt wird von der schwedischen Energieagentur und von der Technischen Universität Luleå unterstützt.

„Als die Kleintests weder im Labor noch in der Produktion negative Auswirkungen auf die Qualität von Höganäs‘ Eisenschwamm ergaben, haben wir die Planung für großmaßstäbliche Tests mit bis zu 20 Prozent Biokohleanteil fortgeführt.

Es wird erwartet, dass damit unsere Kohlendioxid-Emissionen aus fossilem Material in Schweden um mehr als 10Prozent gesenkt werden“, sagt Elin Hernebrant, Entwicklungsingenieur bei Höganäs.

 Leider kam es im Sommer 2022 aufgrund eines Brandes zu einem Rückschlag im Projekt.

„Wenn alles nach Plan verläuft, werden wir die Großtests später im Jahr 2023 fortsetzen und überprüfen, ob dieser Anteil an Biokohle dauerhaft in unserer Produktion verwendet werden kann, um Emissionen zu reduzieren und gleichzeitig hochwertigen Eisenschwamm zu erhalten“, sagt Elin Hernebrant.

 

     
 

Biokohle statt fossilem Koks

  • Biokohle könnte bei Höganäs in den beiden Hauptprozessen für die Metallpulverproduktion verwendet werden: im Eisenschwammverfahren und im Verdüsungsprozess.
  • Wenn die großmaßstäblichen Tests erfolgreich sind, kann Höganäs 20 Prozent Biokohle in den Prozessen verwenden.
  • Dies dürfte die Kohlendioxidemissionen von Höganäs um mehr als 10 Prozent senken. Dies entspräche etwa 27.000Tonnen pro Jahr.
  • Das Projekt wird von der schwedischen Energieagentur und der Technischen Universität Luleå unterstützt.