Regenwasser in eine Ressource verwandeln
Fallbeispiel

Regenwasser in eine Ressource verwandeln

Das Team von Höganäs Brasilien hat eine Möglichkeit erkannt, Regenwasser in eine Ressource zu verwandeln und so den Frischwasserbedarf in den Produktionsprozessen zu senken. Die Lösung bestand darin, eine Wasseraufbereitungsanlage zu entwickeln und zu bauen. Sie hat in den ersten Betriebsmonaten bereits fast 300 Kubikmeter gefiltertes Wasser geliefert.

Die Verfügbarkeit von Frischwasser ist weltweit ein kritisches Thema. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) leben zwei Milliarden Menschen in Ländern mit unzureichender Wasserversorgung. Frischwasser ist eine Grundlage für florierende Gesellschaften und gesunde Ökosysteme. Darum müssen wir es verantwortungsvoll nutzen. Wir bei Höganäs sind bestrebt, unseren Frischwasserverbrauch zu minimieren. Deshalb verwenden wir in unseren Prozessen zur Kühlung möglichst Meerwasser. Aber es gibt noch andere Möglichkeiten, den Frischwasserverbrauch zu senken. Am Weltwassertag hat Höganäs in unserem Werk in Mogi das Cruzes, Brasilien, eine Wasseraufbereitungsanlage eingeweiht. Sie sammelt, speichert und filtert Regenwasser, um es in unseren Produktionsprozessen nutzbar zu machen.

“Da die verantwortungsvolle Nutzung von Wasserressourcen eine Herausforderung darstellt, haben wir es als eine Chance gesehen, Regenwasser aufzufangen, zu filtern und für den Prozess in unserem Werk zur Verfügung zu stellen. Unser Werksgelände ist weitläufig, mit großen Gebäuden und Dächern. Das Regenwasser würde ansonsten ohne Wiederverwertung abfließen. Das haben wir als Verschwendung von Ressourcen erkannt“, sagt Julio Carmazen, Industrial Director, Safety and Environment Department.

Die Wasseraufbereitungsanlage besteht aus einer Zisterne und zwei Tanks. Zur Filterung kommen neben der automatischen Absorption auch Ozonerzeugung und Zeolithfiltration zum Einsatz. Die Anlage besitzt eine Speicherkapazität von 300 Kubikmetern und kann jährlich etwa 43.000 Kubikmeter der Wiederverwendung zuführen. Dies senkt den Bedarf an Frischwasser und spart das Energieäquivalent von bis zu 2,5 Tonnen Kohlendioxidemissionen aus dem Betrieb der Grundwasserpumpe.

„Das Projekt wurde komplett in Eigenregie durchgeführt. Unser Verfahrenstechnik-Team war für die Dimensionierung der Anlage verantwortlich. Das Aufbereitungsverfahren wurde gemeinsam mit homologierten Lieferanten entwickelt“, so Julio Carmazen.

Die Ergebnisse aus dem Betrieb der Wasseraufbereitungsanlage waren sehr positiv. In den ersten Monaten hat die Anlage fast 300 Kubikmeter Wasser geliefert. Entsprechend ist der Bedarf an Wasser aus dem Grundwasserbrunnen deutlich gesunken.

     
 

Frischwasser sparen

  • Die Wasseraufbereitungsanlage filtert Regenwasser. Durch die Reinigung kann das Regenwasser in Produktionsprozessen anstelle von Frischwasser verwendet werden.
  • Die Anlage hat eine Filterkapazität von 118 Kubikmetern Wasser pro Tag.
  • In den ersten Monaten hat die Wasseraufbereitungsanlage bereits 300 Kubikmeter Wasser der Wiederverwendung zugeführt.